Nur glücklich?
Über eine mögliche
Überbewertung des glücklichen Seins.
Monatlich ab dem 1. Mittwoch im Mai,
wird es in der GALERIE SARAFAND, Schultwiete 2, 24558 Henstedt-Ulzburg (30 Min. von Hamburg), zwischen 19-21 Uhr, vieles zum Besprechen und
zum Nachdenken geben. Kommen Sie hin, diskutieren Sie mit: Moderation von Henry Holland. Für alle
TeilnehmerInnen, ganz gleich ob ohne oder mit philosophischen Vorkenntnissen.
Die Glücksforschung boomt. Tagespresse bzw. unsere Newsfeeds berichten
ständig über die neuesten Ergebnisse. Es gibt sogar ein Happiness Economics,
also eine Wirtschaftsforschung der Glücks-Problematik, die, wenn wir
beispielsweise nach der Empfehlung des britischen Ökonoms Richard Layard
handeln wollten, der steuerpolitischen Lösungen vorsieht, um mehr Glück in die
Welt zu schaffen. Gilt es aber nicht zuerst die Frage zu untersuchen, wo diese
andauernde Jagd nach persönlichem Glück überhaupt herkommt? Dieses Glück, das oft
nah erscheint, wenn wir die Ratschläge des neusten Selbsthilfe-Ratgebers nur
umsetzten, oder wenn wir die Disziplin fänden, um bei der langersehnten Ernährungsumstellung
zu bleiben.
Dabei ist die Gewichtung der heutigen Glückssuche geschichtlich gesehen
eine Neuerscheinung. Welcher unsere Ahnen,
ob aus der Mittelschicht, ob aus ärmlichen oder reichen Verhältnissen,
ob aus Asien, Afrika oder hier aus Norddeutschland, hätte soviel Zeit mit Gedanken
zu seinem eigenen Glück verbracht? Damals stand das Ziel ein „gutes“ oder
„sinnvolles“ Leben zu führen im Mittelpunkt: Das persönliche Glück wurde
weitgehend dieser Priorität untergeordnet. Und was ist die Beziehung zwischen
unserer intensiven Beschäftigung mit Fragen des Glücks, im Verhältnis zu
unserer aktuellen gesellschaftlichen Situation? Von unseren Regierungen
verlangen wir Stabilität und das Einhalten gewisser Lebensstandards. Als
mitgestaltende Akteure gesellschaftlicher Prozesse möchten aber die meisten von
uns sich nicht mehr sehen.
Um abzuschließen lohnt es sich unbedingt, auf die Philosophen der Antike zu
diesem Thema zu hören. Und warum dann nicht gleich mit kritischen Gedanken zum
Glücksbegriff des Aristoteles (384–322 v. Chr.?) beginnen? „Glück sei das, was
der Mensch um seiner selbst willen anstrebt, und nicht, um etwas
Anderes damit zu erreichen.”
Eintritt: 15.- Euro. Karten: zu reservieren unter info@galerie-sarafand.com
Tel 04193 - 6343, oder an der Abendkasse.