Nachdem
der schottischen Premierministerin Nicola Sturgeon Ihr Programm vorlegte, mit
Unterstützung des schottischen Parlaments ein neues Unabhängigkeitsreferendum
für Ende 2018 anzuvisieren, konterte die TAZ am Tag darauf (14.03.2017) mit
einer einseitigen Berichterstattung, die ohne Scheu mit rassistischen Klischees
hantiert. Nach einer absichtlich irreführenden Überschrift – „Vom Brexit zum
„Scexit“; wir wissen ja, dass 62% der in Schottland abstimmenden Menschen beim
Brexitreferendum für ein Verbleib in
der EU wählten, und dass es Sturgeons Regierung genau darum geht –, stellen die
verantwortlichen JournalistInnen, im fotographischen Form, das Urklischee des
vermeintlichen Andersseins der Schotten dar. Ein Schotte im Schottenrock stellt
sich für die Kamera zwischen Kopfhöhen Buchstaben, worauf auf der linken Seite
„Yes“, auf der rechten Seite „No“ zu lesen sind. Er steht vor einem einsamen
Waldhang, es gibt weit und breit kein weiteres Mensch zu sehen, und er lässt
die schottische Fahne wehen, falls wir es gerade mit unserem Bildverständnis
besonders schwer haben.