23 March 2017

Schottische Unabhängigkeit, der TAZ rassistische Berichterstattung, und die kulturelle Hegemonie

Nachdem der schottischen Premierministerin Nicola Sturgeon Ihr Programm vorlegte, mit Unterstützung des schottischen Parlaments ein neues Unabhängigkeitsreferendum für Ende 2018 anzuvisieren, konterte die TAZ am Tag darauf (14.03.2017) mit einer einseitigen Berichterstattung, die ohne Scheu mit rassistischen Klischees hantiert. Nach einer absichtlich irreführenden Überschrift – „Vom Brexit zum „Scexit“; wir wissen ja, dass 62% der in Schottland abstimmenden Menschen beim Brexitreferendum für ein Verbleib in der EU wählten, und dass es Sturgeons Regierung genau darum geht –, stellen die verantwortlichen JournalistInnen, im fotographischen Form, das Urklischee des vermeintlichen Andersseins der Schotten dar. Ein Schotte im Schottenrock stellt sich für die Kamera zwischen Kopfhöhen Buchstaben, worauf auf der linken Seite „Yes“, auf der rechten Seite „No“ zu lesen sind. Er steht vor einem einsamen Waldhang, es gibt weit und breit kein weiteres Mensch zu sehen, und er lässt die schottische Fahne wehen, falls wir es gerade mit unserem Bildverständnis besonders schwer haben.